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Life

Hallo Köln

1.3.2024

In den weitläufigen Hallen und in den vielen Showrooms der Möbelmesse IMM Cologne zeigen sich kräftige, bunte Farben, glänzt strahlendes Licht. Neue Ideen und alte Klassiker wetteifern um die Aufmerksamkeit des Fachpublikums. Innenarchitekten, Möbelhändler, Designer und Influencer kamen im Jänner nach Köln, um die Trends fürs neue Jahr zu erkunden.

Neu ist jedenfalls, dass neben vielen strengen Entwürfen und gerader Aufgeräumtheit viele Sitz- und Polstermöbel runder, einladender und viel, viel kuscheliger geworden sind. Möbel zum Sitzen, Liegen, Kuscheln, zu zweit, mit Hund oder Katze: Manche Einzelmöbel sehen schon so aus wie wollige Haustiere. Der Rückzugs- und Entspannungsort, das Gefühl von „hängen lassen“ wird zum Möbel. Selbst die alte deutsche Möbelmarke Walter Knoll, die hohe Qualität auch immer mit messerscharfer Geradlinigkeit auszudrücken wusste, hat jetzt eine Polstergruppe im Programm, deren Form im Raum zu verfließen scheint.

Alle Bezüge, Stoffe und Überzüge sind sowieso schon länger weich. Boucléartig, flauschig wie das Fell eines Tieres unterstützen diese Materialien die vielen organischen Formen. Leder gibt es jetzt täuschend ähnlich aus einer Naturfaser – wie überhaupt die Nachhaltigkeit kein Trend mehr, sondern längst selbstverständlicher Bestandteil jeder Möbelfertigung geworden ist.

Warmes Blau

Farblich ist Blau jetzt endgültig eine warme Farbe. Blautöne in allen Varianten, in allen Sättigungs- und Kontrastarten werden verspielt, poetisch und oft gleichzeitig verwendet. Geht dieses Blau ins Türkise, entdeckt man als Kontrast ein Orange-, Ziegel- oder Rostrot, bleibt es beim reinen Blau, wird ein Zitronengelb als Akzentfarbe verwendet. Da Haupt- und Akzentfarbe im Farbkreis 180 Grad gegenüberliegen, entsteht das Gegenteil von Harmonie, ein lautes, optisches Geschrei, wie der Ruf, sich endlich neu einzurichten und an eine gute Zukunft zu glauben.

Viele bleiben aber auch bei den von den italienischen Marken bereits länger propagierten Grau, Braun, Grau, Weiß, Schwarz und Dunkelbraun. Die Aufregung der Farben hält sich hier gänzlich zurück. So entsteht ein nobler, entspannter (Raum-)Klang in Moll und Dur, in dem sich der allgemeine Stimmungskanon der Menschen heute zu bewegen scheint. Unterstützt wird dies durch kostbarste Materialien, die kunstvoll verarbeitet sind. Es zählen die inneren Werte, Langlebigkeit und Entspannung sind der Nutzen für die Bewohner*innen. Der Stil wird in jedem Material, in jedem Möbel, in jeder handwerklichen Konstruktion sichtbar gemacht und über Farben und Proportionen durch einen ganzen Raum gesponnen. So hat die italienische Möbelindustrie samt ihren Architekt*innen und Designer*innen vielen anderen europäischen Märkten den Rang abgelaufen. Nach Fashion und Food ist Italien nun auch im Furniture-Bereich endgültig zum Must-have geworden.


Text & Fotos: Martin Wetscher

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