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Sie ist wieder da - Honda Transalp XL 750

7.7.2023

Lange Zeit war die Transalp so etwas wie die Einstiegsdroge in die Welt der Adventurebikes. Bis sie zum Bedauern ihrer Fangemeinde vor zehn Jahren eingestellt wurde. Aber jetzt ist sie als 750er wieder da. Doch zwischen der alten und der neuen Transalp liegen Welten. Das lässt sich schon an den Leistungsdaten ablesen: Während die letzte 700er-Transalp bescheidene 60 PS bereitstellte, liefert die neue um sage und schreibe 50 Prozent mehr, nämlich 92 PS. Sie hat auch keinen V2-Motor mehr, sondern einen Paralleltwin. Mit einem technischen Kniff (Hubzapfenversatz bei der Kurbelwelle um 270 Grad) wird eine asymmetrische Zündfolge des V2-Motors mitsamt den damit verbundenen Vorteilen erreicht, kurz gesagt: Der Motor klingt wie ein V2 und hat auch denselben Druck im unteren Drehzahlbereich. Dabei darf man sich keine Wunder erwarten, schließlich ist die Transalp keine Tausender. Gewundert habe ich mich bei der Testfahrt trotzdem: Wie es den Honda-Technikern gelungen ist, eine schön lineare und kräftige Leistungsentfaltung zu erzielen, die sich eindeutig nach mehr Hubraum anfühlt. Dabei hilft auch das erfreulich niedrige Gewicht von 208 Kilogramm.

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Universaltalent


Die Transalp kommt, wie schon ihre Vorgängerin, völlig ohne jegliche Allüren aus. Sie war und ist völlig unkompliziert. Alle Schalter und Knöpfe sind genau dort, wo man sie erwartet. Die Sitzposition ist top, tourentauglich aufrecht, der Kniewinkel ist entspannt. Der Druck auf den Startknopf weckt einen fröhlich in V2-Manier bollernden Motor, der aufs Wegfahren zu warten scheint. Erster Gang – ganz ohne Klacken wie bei vielen anderen Marken, auch sonst flutscht das Getriebe butterweich.


Was gleich auffällt: Die Transalp lässt sich in hohen Gängen mit sehr niedrigen Drehzahlen um 2.000 Umdrehungen durchs Ortsgebiet rollen, ohne zu ruckeln. Nach dem Ortsschild geht ab etwa 4.000 Touren die Post ab, das Aggregat sorgt in jeder Lebens- und Kurvenlage für ordentlichen, harmonischen Schub. Das Windschild erweist sich beim Fahren als erstaunlich wirksam, ohne die geringste Tendenz zu lästigen Verwirbelungen. Auch das Fahrwerk hat gegenüber der alten Transalp einen großen Sprung nach vorne gemacht: Während diese noch weich schaukelte, ist die Neue trotz hohen Komforts knackig und wirkt niemals überfordert, selbst das Eintauchen vorne bei starkem Ankern mit den 310er-Doppelkolbenbremsen aus dem Hause Nissin hält sich in engen Grenzen.


Verkaufsberater Helmut Kofler vom Moriggl-Team in Innsbruck bringt das Potenzial des Adventurebikes auf den Punkt: „Die Transalp ist ein Universaltalent. Sie kann Autobahn, leichtes Gelände, Passstraßen, Touren. Die hohe Nachfrage deutet heute schon darauf hin, dass sie den Nerv der Zeit trifft und wie ihre Vorgängerin ein Megaseller werden wird.“ Unterstützt wird das durch einen regelrechten Kampfpreis, mit dem Honda ins Rennen geht: 11.590 Euro sind ein hart kalkulierter Deal. Dazu kommt ein breites Zubehörangebot. Wenn man sich nur ein Extra gönnen will, dann macht wohl der Quickshifter mit seinem enormen Praxisnutzen um faire 350 Euro am meisten Sinn. Für welche Konfiguration man sich auch immer entscheidet, Hauptsache: Sie ist wieder da!  


Honda Transalp XL 750

Antrieb: R2-Motor, 755 ccm, 6 Gänge

Leistung: 92 PS bei 9.500 U/min

Drehmoment: 75 Nm bei 7.250 U/min

Spitze: 195 km/h

Sitzhöhe: 850 mm

Gewicht fahrbereit: 208 kg 

Preis: 11.590 Euro

Text: Klaus Schebesta

Fotos: Tom Bause

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