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Life

Alpin-urbane Lebensfreude

28.10.2025

„Innsbruck steht für ein 360° alpin-urbanes Erlebnis und eine sportlich-relaxte Atmosphäre. Es zeigt sich als weltoffene und verbundene Stadt, als ökologischer Vorreiter und Wissens-Hub.“ Auf dieses Zukunftsbild bauen die vielfältigen Aktivitäten des Stadtmarketing Innsbruck als Hüterin der Marke. Wir haben Mag. Heike Kiesling getroffen und mit ihr über unsere einzigartige Stadt und wie man das Lebensgefühl spürbar macht, gesprochen.

eco.nova: Sie haben nach langjähriger Erfahrung in internationalen Unternehmen im August 2022 die Leitung des Stadtmarketing Innsbruck übernommen. Was reizt Sie persönlich an dieser Aufgabe?

Heike Kiesling: Ich finde diese Stadt einfach faszinierend. Innsbruck ist einzigartig und für mich persönlich die attraktivste Stadt in Österreich. Diese Gegensätze der alpin-urbanen Lebenskultur prägen das Stadtleben und machen die Aufgabe unglaublich spannend.

Wie sind Sie Ihre Aufgabe als Markenbotschafterin von Innsbruck angegangen?

Zuerst habe ich einige Wochen und Monate viel zugehört, die Stadt mit ihren Stakeholdern und Bürger*innen in all ihren Facetten kennengelernt, versucht, ihre Dynamik und Vernetzungen zu verstehen. In einer Markenbefragung haben wir eruiert: Wie lebt die Marke? Wie steht die Bevölkerung dazu? Dabei hat sich herausgestellt, dass die Marke an sich eine unglaubliche Stärke hat, mit dem Potential, noch lebendiger und emotionaler zu werden. Eine Marke ist ein dynamisches Gebilde, das immer wieder hinterfragt werden muss. Passt sie noch zu den aktuellen Entwicklungen und dem Status quo der Stadt? Und so haben wir in einem ersten Schritt analysiert, welche Leistungsmerkmale vorhanden sind, wie wir diese mit emotionalen Elementen besetzen und diese alpin-urbane Lebensfreude transportieren können.

Was macht unsere Landeshauptstadt so einzigartig?

Die alpin-urbanen Gegensätze machen das Leben bei uns aus. Ich kann mit dem Rad zur Skipiste fahren und danach mit den Sportklamotten neben Business-Outfits in der Stadt shoppen gehen oder einen Drink genießen. Das gibt es sonst nirgends. In unserer Arbeit geht es darum, wie man diese Gegensätze verbindet. Innsbruck ist eine Stadt der kurzen Wege. Von der Innenstadt zum Flughafen in weniger als 15 Minuten, die alpine Bergwelt mit all ihren Sportmöglichkeiten zum Greifen nah und dennoch ist Innsbruck neben dem Tourismus auch ein extrem attraktiver Wirtschafts- und mit fünf Universitäten und rund 38.000 Studierenden Wissenschaftsstandort. Das alles macht Innsbruck zu einer einzigartigen Stadt.

Wie sieht das Zukunftsbild der Stadt Innsbruck aus?

Wir haben das Zukunftsbild der Stadt Innsbruck so formuliert: „Gemeinsam gestalten wir den zukunftsfähigsten Lebensraum Europas, dessen Anziehungskraft alpin-urbane Lebensfreude ist.“ Das ist natürlich ein hehres Ziel. Denn Lebensfreude ist ein sehr individuelles und persönliches Empfinden, das nicht für jeden gleich ist. Es geht darum, wie man die alpin-urbanen Gegensätze verbinden kann, unsere hohe Lebensqualität in einer sicheren Stadt der kurzen Wege erlebbar machen und das große Ganze mitgestalten kann. Wir wollen die Bevölkerung auf diese Reise mitnehmen und mit ihr das alpin-urbane Lebensgefühl feiern. Dazu bieten sich zahlreiche öffentliche Plätze an, die wir bespielen können – wie die Altstadt, die Maria-Theresien-Straße, der Marktplatz und künftig nach der Neugestaltung auch der Bozner Platz, der in Verbindung mit dem RAIQA als Tor zur Innenstadt komplett neu aufgeladen wird. Hier wird ein öffentlicher städtischer Raum mit Konsumzonen und konsumfreien Aufenthaltszonen zu einem völlig neuen Lebensraum. Wir gehen aber mit unseren Aktivitäten auch in die einzelnen Stadtteile.

Sie wurden bereits als Hüterin der Marke Innsbruck bezeichnet. Was möchten Sie mit Ihren Aktivitäten im Stadtmarketing bewirken?

Wir haben im Innsbruck Marketing die Ehre, die Marke Innsbruck zu besitzen und das Management der Marke mit Leben zu füllen. Wir sind die Lizenzgeber und arbeiten mit unseren Hauptkooperationspartnern Innsbruck Tourismus und der Stadtverwaltung eng zusammen. Unser Hauptaugenmerk richtet sich jedoch auf die Bürger*innen und Wirtschaftstreibenden in Innsbruck, um mit ihnen das städtische Leben noch lebendiger und emotionaler zu gestalten. Urbanität umfasst mehr als Gebäude und Straßen – sie entsteht aus Infrastruktur, sozialem und kulturellem Miteinander sowie der gestalterischen Qualität des öffentlichen Raums. Unser Ansinnen ist es, den Menschen die „alpin-urbane Lebensfreude“ bewusst zu machen, Impulse zu setzen, dieses Lebensgefühl in die Stadt zu bringen. Wir möchten die Menschen einladen, diese Lebensfreude mit uns im öffentlichen Raum zu feiern. Und das machen wir mit zahlreichen Veranstaltungen, die mit kostenlosem Zugang das ganze Jahr über stattfinden und unglaublich gut angenommen werden.

Kürzlich wurde bei der Shopping Night in Innsbruck wieder begeistert gefeiert. Auf welche Veranstaltungen können sich die Innsbrucker*innen noch freuen?

Wir sind sehr dankbar für das Commitment der Gesellschafter, uns auch im nächsten Jahr wieder alle Veranstaltungen zu ermöglichen. Das beginnt beim Innsbrucker Bergsilvester, das neben unseren Bürger*innen auch zahlreiche Gäste anlockt, in unserer schönen Stadt zu feiern, und geht weiter mit dem Familienfasching am Faschingsdienstag, der zweimal jährlich stattfindenden Shopping Night, dem Bridge Beat Festival oder dem Bogenfest, um nur einige zu nennen. Ein wesentlicher Bestandteil sind auch unsere Stadtteilfeste, die sich in den letzten Jahren prächtig entwickelt haben. Im Oktober fand in St. Nikolaus das Stadtteilfest „Anpruggen“ statt, das sich ähnlich dem Bogenfest zu einem echten Publikumsmagneten entwickelt hat.

Die Stadtteilfeste erfreuen sich großen Zustroms. Was macht diese so besonders?

Neben einer pulsierenden Innenstadt haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, auch in die Stadtteile zu gehen und vor Ort Netzwerke zu schaffen. Dieses neue Zusammenwirken zeigt sich im gesamten Stadtteil, was man beispielsweise an der positiven Veränderung der Bogenmeile durch das Bogenfest gut sehen und spüren kann. Mit dem gemeinsamen Ziel, den Menschen eine gute Zeit zu bescheren, ist ein verbindendes Miteinander aller Beteiligten entstanden, das von der Start-up-Szene über die Betriebe bis hin zur Kirche, der Ferrarischule und der ÖBB reicht. Durch das Bogenfest, das vom Kind bis zum Pensionisten tausende Besucher anlockt, wurde die früher gemiedene Gegend zu einer sehr attraktiven, spannenden und aufgewerteten Meile. Das Gleiche geschieht gerade in St. Nikolaus mit „Anpruggen“. Die Stadtteilfeste bringen nicht nur die Bürger*innen zusammen, sondern schaffen auch eine bessere Vernetzung und ein verständnisvolleres Miteinander der Wirtschaftsbetriebe und Institutionen im jeweiligen Stadtteil.

Sie haben von Innsbruck als attraktivem Wirtschaftsstandort gesprochen. Was macht Innsbruck diesbezüglich stark?

Neben einer unglaublich starken Unternehmensstruktur mit einer Vielfalt an handwerklichen Betrieben in den städtischen Mischgebieten gehört auch das Gewerbegebiet Rossau mit rund 1.000 Arbeitgebern und über 13.000 Beschäftigten zur Stadt Innsbruck. Um dem dynamisch gewachsenen „Stadtteil“ mehr Struktur zu verleihen und den dort ansässigen Unternehmen eine zentrale Anlaufstelle zu bieten, haben wir vor zwei Jahren im Auftrag der Stadt das Quartiersmanagement Rossau ins Leben gerufen, das als niederschwellige Schnittstelle zwischen allen Akteur*innen fungiert und sich bereits bestens etabliert hat. Wir moderieren und managen das Netzwerk zwischen Unternehmer*innen, Grundstückseigentümer*innen, Politik, Stadt und städtischen Einrichtungen, Wirtschaftskammer Tirol, Standort- und Energieagentur Tirol und anderen relevanten Organisationen. Unser Ziel ist dabei die Stärkung der Rossau als attraktives und zukunftsorientiertes Wirtschaftszentrum.

Ihr Fazit nach gut drei Jahren als Markenbotschafterin in Innsbruck?

Das große Netzwerk, das wir uns aufgebaut haben, der aktive Dialog mit allen Kooperationspartner*innen und Akteur*innen in der Stadt und der rege Zustrom zu all unseren Events zeigt, dass wir ein authentisches und belastbares Miteinander in der Stadt gestalten dürfen. Das Ergebnis sind viele sich gegenseitig stärkende Projekte, Ideen, Veranstaltungen und eine verbindende Identifikation in der Stadt. Innsbruck hat viele Stärken, die nicht selbstverständlich sind, und ich bin dankbar, sie bewusst machen und sie feiern zu dürfen.

Interview: Doris Helweg

Fotos: Andreas Friedle

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