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Französisches Hottie

13.8.2025

Mit der als urbaner Sportwagen betitelten, ersten 5-türigen, rein elektrischen A290 – die Alpine gilt als eine der wenigen weiblichen Vertreterinnen ihre Gattung – läutet Alpine eine neue Ära ein. Oder besser, rückt damit eine längst in Vergessenheit geratene Fahrzeugkategorie wieder in den Mittelpunkt: den Hot Hatch. Wir haben uns das Topmodell, Alpine A290 GTS genau angeschaut.

Darf gerne noch mehr sein

Wenngleich die A290 optisch deutlich dem Renault 5 ähnelt, positioniert sie Alpine als direkte Konkurrenz zum Mini Cooper e. Dementsprechend war ein wesentlicher Bestandteil der Planung, die A290 so dynamisch wie möglich zu gestalten, um so dem Mini-typischen Go-Kart-Feeling das Wasser reichen zu können. Das ist den Franzosen in vielerlei Hinsicht gelungen. Sowohl Fahrwerk als auch Lenkung sind gut ausbalanciert, so kommt insbesondere auf trockener Straße in engen Kurven echter Fahrspaß auf. Nur bei Regen muss ab und an die Traktionskontrolle eingreifen. Das heißt nicht, dass wir die Leistung der Alpine schmälern wollen: Wo der Hot Hatch in Kurven auch Dank des auf der härteren Seite angesiedelten Fahrwerks mehr als dynamisch unterwegs ist, fehlt es der A290 GTS bei der Ausfahrt allerdings etwas an der notwendigen Spritzigkeit, obwohl sie mit ihren 6,4 Sekunden von Null auf 100 km/h grundsätzlich nicht langsam wäre. Das trifft im Wesentlichen auch auf die Höchstgeschwindigkeit von „nur“ 170 km/h zu, die zwar ausreichen sollte, dem Anspruch eines Sportflitzers – wie es die A290 nun einmal sein mag – tatsächlich in Anbetracht des strammen Preises von 47.650 Euro für das Testfahrzeug nicht ganz gerecht wird.

Den Antrieb für diese Fahrdaten bildet in unserem Fall der stärkere Elektromotor mit 160 kW (218 PS) und einem maximalen Drehmoment von 300 Newtonmetern. Wie so oft klaffen in Sachen Verbrauch Datenblatt und Realität auseinander, nicht zuletzt deshalb, weil die Alpine wie eher zu dynamischer als sparsamer Fahrweise einlädt. Insoweit wird der Datenblattwert von 16,5 kWh mit realistischen 20 kWh auf 100 Kilometern deutlich überschritten. Damit bleibt auch die Reichweite von bis zu 364 Kilometern in Anbetracht des 52-kWh-Akkus eher jenseits des Möglichen. Daran vermag auch die ohnehin nur mittelmäßige Ladeleistung von maximal 100 kW nichts zu ändern. Nichtsdestotrotz, nachdem die Alpine nicht als Reichweitenwunder konzipiert worden ist, stören wir uns an diesen Dingen eher wenig.

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Die Optik der Alpine lässt sich wohl am ehesten als modifizierter Renault 5 beschreiben. So wurden nicht nur die Abmessungen in alle Richtungen vergrößert, sondern neben den breiteren Seitenschwellern auch die markante dem Rallyesport entnommene X-Lichtsignatur verbaut. Letztere hat bei Passanten übrigens besonders für Aufmerksamkeit gesorgt und auch wir geben gerne zu, dass die einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat. Finalisiert wird das Designkonzept von serienmäßigen 19-Zöllern, hinter denen sich leicht versteckt blitzblaue Bremssättel befinden.

Die Reihe an Highlights zieht sich auch im Innenraum fort, wo nach wie vor mit Echtleder gearbeitet wird. Sofort ins Auge fällt das beheizbare 3-Speichen-Sportlederlenkrad mit abgeflachtem Mittelteil – vor allem aufgrund der farblich abgehobenen, von der Formel 1 inspirierten Schalter. So findet sich links unten ein blauer Schalter (RCH) zur Einstellung der Rekuperation und rechts oben die in Rot gehaltene OV-Taste (Overtake), die dem Fahrer auf Knopfdruck die gesamte Power der Alpine zugänglich macht. Und das zeitlich unbegrenzt.

In Sachen Infotainment erhält man neuesten Renault-Standard. Das 10,1 Zoll große Infotainmentsystem läuft über das Google Betriebssystem Android Automotive, die Smartphone-Integration ist sowohl via Apple CarPlay als auch Android Auto möglich. Auch die Platzverhältnisse sind trotz der etwas größeren Abmessungen ähnlich wie beim Renault 5, man sitzt also auch hier im Fond als Durchschnittperson nicht wirklich komfortabel, das Kofferraumvolumen ist mit 326 Litern überhaupt ident.

Fazit

Unterm Strich ist die Alpine nicht nur uns mehr als positiv in Erinnerung geblieben, sondern wir wurden auch von zahlreichen Passanten darauf angesprochen. Ob das am knalligen Vision-Blau, der Nähe zum kultigen Renault 5, oder der markanten X-Lichtsignatur liegt, sei dahingestellt. Eines steht jedoch fest – die werden wir so schnell nicht vergessen. Extrapunkte gibt es darüber hinaus fürs bidirektionale Laden.

Text: Felix Kasseroler
Fotos: Werk

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