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mobil

Ungewöhnlich (gut)aussehend

11.2.2022

Sinn und Zweck der gewagten Herangehensweise von Hyundai ist die Vision edelsteinartiger Oberflächen, adaptiert auf die Karosserie eines beliebten SUV. Auch wenn die Optik manch einem nicht gefallen mag – eines muss man den Entwicklern lassen: An Vorstellungskraft mangelt es ihnen nicht. 

Ob das Exterieur nun ankommt oder nicht – neuartig ist es allemal. Hervorstechendstes Merkmal ist die Front mit ihrem Kühlergrill, in den nicht weniger eindrucksvoll die LED-Hauptscheinwerfer sowie das LED-Fernlicht eingebettet sind. Besonders charmant ist der Umstand, dass die Lichter, sofern sie ausgeschaltet sind, sprichwörtlich mit dem Kühlergrill eine Einheit bilden und kaum noch zu erkennen sind. Auch die Seitenansicht überzeugt mit ihren parametrischen Juwelen, wie Hyundai die durchaus spannenden Vertiefungen in den Türen bezeichnet. Diese ziehen sich bis an das Heck des SUV und gehen schier nahtlos in die einzigartigen Heckleuchten über, die in der Mitte über ein schmales Leuchtband knapp unter dem erstmals in Glas ausgestalteten Hyundai-Emblem zusammenfinden. 

Auch im Innenraum hat sich im Vergleich zum Vorgängermodell einiges getan. Herzstück ist die ausgedehnte Mittelkonsole, an deren oberen Ende das großzügige Navigationsdisplay seinen Platz findet. An dieser Stelle können gleich zwei erfreuliche Auffälligkeiten erwähnt werden: Zum einen findet sich unterhalb der Mittelkonsole eine ausreichend große Ablagefläche für allerhand Gegenstände wie Tablets oder sogar kleinere Laptops; noch besser ist der unterhalb des Navigationsdisplays gelegene Touchbereich für verschiedenerlei hinterlegte essenzielle Features wie Klima, Sitzheizung oder sonstige Einstellungen. Wer nun meint, dass dieser Bereich anlässlich des darüber liegenden Displays seine Sinnhaftigkeit verliert, der irrt, denn gerade während der Fahrt erweisen sich diese Shortcuts als überaus nützlich. Einziges Manko: keine haptische Rückmeldung.

Auch sonst ist das Interieur überdurchschnittlich auf Komfort ausgerichtet. An- gefangen beim beheizten Leder-Multifunktionslenkrad mit Schaltwippen über die induktive Ladestation in der Mittelkonsole bis hin zur serienmäßigen Sitzheizung – so- gar im Fondbereich. Wir hatten das Glück, mit der Prestige-Line die Top-Notch-Variante testen zu dürfen, doch selbst diese ist bereits für 48.990 Euro zu haben. 

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INNERE WERTE

Unter der Motorhaube des in Tschechien produzierten Tucson versteckten sich beim Testmodell ein 1,6-Liter-Vierzylinder-Dieselmotor mit 136 PS (100 kW) sowie ein 48-Volt-Mildhbyrid-System – keineswegs die stärkste Variante des SUV, aber absolut ausreichend. Insbesondere in Kombination mit dem 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe und dem perfekt abgestimmten Allradantrieb fährt sich der Tucson einwandfrei. So- wohl der stockende Stadtverkehr als auch rasante Kurven auf der Landstraße können ihm nichts anhaben. Selbst wenn man sich auf die eigenen Fahrkünste einmal weniger verlassen möchte (was wir natürlich nicht empfehlen!), ist man mit dem Südkoreaner dank allerhand Fahr- und Sicherheitsassistenzsystemen bestens bedient: Vom Autobahnassistenten über den Abstandsregeltempomat bis hin zum Blind-Spot-Collision-Avoidance-Assist ist beim SUV alles serienmäßig mit dabei. Hat der Hyundai Potential? Keine Frage, das hat er. Allein die Tatsache, dass man für faires Geld so viel Auto bekommt, überzeugt. Auch die Fahrdynamik des Tucson passt, nur in Sachen Geschwindigkeit hängt er ein wenig hinterher. 11,6 Sekunden vergehen zwischen Null und 100 Kilometer pro Stunde. Wirklich stören tut das nicht. Der Tucson zeigt seine Qualitäten eben in anderen Bereichen wie dem modernen Design, der üppigen Liste an Serienausstattung sowie seinem üppigen Kofferraumvolumen. Geräumige 546 bis 1.725 Liter sind es, damit macht er seiner Bezeichnung als SUV alle Ehre. Es steht also fest: Der Hyundai Tucson macht wirklich was her. Das zeigt sich nicht zuletzt an den Verkaufszahlen. Allein 2021 wurden in Österreich über 3.000 Stück des gutaussehenden SUV verkauft – Tendenz steigend. 

HYUNDAI TUCSON PRESTIGE LINE 89

Antrieb: Allrad
Leistung: 100 kW/136 PS
Drehmoment: 320 Nm
Beschleunigung: 0–100 km/h: 11,6 sec
Spitze: 180 km/h
Verbrauch: 6,0 Liter/100 km
Spaßfaktor: 8 von 10
Preis: ab 48.990 Euro


Text: Felix Kasseroler
Fotos: Tom Bause

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